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präparieren von Tieren
Ein
weiteres Hobby ist die Präparation von Tiere . Anfangs hatte ich schon ein paar
präparierte Tiere käuflich erworben. Da diese nicht gerade billig sind, .
kam ich auf die Idee , die Tiere selber zu präparieren. Ich traute mir das
schon zu, wusste aber nicht wie ich anfangen sollte. Bis es dann endlich so
weit war, verging ein ganzes Jahr. Dann lernte ich jemand kennen, der dieses
Hobby schon ausführte. Ich erhielt die Gelegenheit bei der Präparation eines
Fuchses dabei sein zu dürfen. Normal ist das nicht, da jeder Präparator
darauf bedacht ist, möglichst wenig von seinem Wissen preiszugeben. Wie
gesagt durfte ich bei der Auferstehung eines Fuchses dabei sein. Als erstes
wird eine grobe Zeichnung angefertigt, auf der alle wichtigen Körpermaße
fest gehalten werden. Dann wird dem Fuchs im wahrsten Sinne des Wortes das
Fell über die Ohren gezogen. Dazu schneidet man das Bauchfell ca. 30 cm weit
auf, ohne dass die Bauchdecke des Körpers verletzt wird. In der Regel fließt
beim Auslösen des Körpers kein Blut. Bei einem Felltier wäre das aber auch
kein Problem, da das Fell anschließend sowieso gewaschen wird. Tiere die am
Straßenrand gefunden werden, können äußerlich intakt aussehen. Beim Abziehen
muss man dann feststellen dass Innen alles zerschlagen und matschig ist.
Bis auf die Lippen , die am Schädel verbleiben, wird
das Fell vom Körper gelöst. Der Körper wird hinter dem Schädel abgetrennt
und nochmals ausgemessen. Nach diesen Maßen wird ein künstlicher Körper aus
Holzwolle hergestellt. Ich könnte die Arbeitsvorgänge jetzt ausführlicher
beschreiben,

aber es ist sicherlich nicht jedermanns Sache ,wenn
ich beschreibe ,wie das Gehirn aus dem Schädel entfernt wird. Das Fell wird
gewaschen und mit dem Schädel in eine Mischung aus Alaun und Salz gegerbt.
Dieses ist eine Hartgerbung, das heißt, das Fell wird hart wie ein Brett
,wenn es ausgetrocknet ist. Das hat den Vorteil, dass nach der Formgebung
der künstliche Körper zusätzlich vom Fell gestützt wird. Nach der Gerbung
wird das Fell wieder gewaschen. Ich wasche die Felle immer mit Haarshampoo
und Weichspüler ,damit sie danach schön weich und flauschig werden. Alle
Fleischteile die am Schädel entfernt wurden , werden mit Ton wieder
nachgebildet. Danach kann der künstliche Körper in die Fellöffnung geschoben
werden. Kopf , Beine und Schwanz werden durch Drähte gestützt, die im
künstlichen Körper verankert sind. Bei Tiere die größer sind als ein Fuchs,
reicht ein Körper aus Holzwolle nicht aus. Hier werden die Drähte an einem
Stützbrett verankert.
Die Beine sind zunächst leere Hüllen, die um den
Stützdraht mit Watte ausgestopft werden. Durch Nachstopfen von Watte
bildet man einzelne Muskelpartien nach. Erst w
enn
der optische Eindruck zufrieden stellend ist, wird das Bauchfell zugenäht.
Ist der Fuchs aufgestellt, werden die Augenhöhlen
mit Ton gefüllt und anschließend die Glasaugen eingedrückt. Die Ohren werden
mit Kartonstreifen fixiert, damit sie beim Trocknungsprozess ihre Form nicht
verlieren. Als Abschluss wird das Fell noch mal geföhnt und gebürstet.
Ganz so einfach wie ich es hier beschrieben habe ist
es sicherlich nicht. Erst Übung macht den Meister.
Nachdem ich so die Grundbegriffe kennen gelernt
hatte, wollte ich es natürlich selber versuchen. Zunächst kaufte ich mir
ein Buch über die Präparation und legte mir eine Grundausstattung von
Werkzeugen zu. Es gibt Firmen, die sämtliches Zubehör für die Präparation ,
wie Alaun, Augen, Werkzeug, usw. anbieten. Das ideale Werkzeug ist das, wie
es der Zahnarzt benutzt. Pinzetten, Skalpelle, Schaber, Kratzer, Spritzen
usw. Wenn ihr Zahnarzt sie in Zukunft nicht mehr alleine lässt, wissen sie
warum, denn dann hat er meinen Bericht gelesen. Als Augenersatz verwende
ich hauptsächlich Glasaugen mit einer schwarzen Pupille. Die eigentliche
Augenfarbe wird je nach Tiertyp von hinten auf das Glasauge gemalt.
Natürlich gibt es für jedes Tier das passende Auge zu kaufen. Diese sind
teuer, und man müsste zu viele Augen vorrätig haben. Alle Augen z.B. das
Fuchsauge mit seinen Schattierungen, bemale ich nicht selbst, da mir dazu
die Erfahrung fehlt. Nachdem ich mich mit allem nötigen Material versorgt
hatte, fehlte mir nur noch das richtige Präparierobjekt. Von einem Jäger
bekam ich ein Wiesel. Das Abbalgen und Ausstopfen bereitete keine
Schwierigkeiten. Nur das fertige Präparat war wie zu erwarten , weniger
zufrieden stellend. Der Form nach, hatte es Ähnlichkeit mit einer Zigarre
auf Beine. Solche Misserfolge gehören anfangs einfach dazu. Wie schon der
Name „ ausstopfte Tiere „ sagt, wird eine leere Hülle einfach nur mit Watte
oder Holzwolle ausgestopft .Man stelle sich eine Wurstpelle vor. Ich kann
diese so mit Watte ausstopfen, dass die typische Wurstform erhalten bleibt.
Ich könnte aber ebenso ein unförmiges Gebilde daraus machen, wenn ich
versuchen würde, die Hülle mit zu viel Watte auszustopfen. Ein Auge für die
Proportionen bekommt man erst mit der Zeit. Deshalb sind Tierbücher, die
Tiere in verschiedene Stellungen zeigen eine große Hilfe. Es folgten immer
größere Tiere bis zur Größe eines Fuchses. Mit der Zeit haben sich einige
Tiere bei mir angesammelt. Deshalb haben meine Söhne, als sie noch zur
Schule gingen, einige Tiere dort unentgeltlich abgegeben. Es gibt leider
Schulen, die den Präparaten nicht die nötige Sorgfalt zukommen lassen. Ein
Präparat hat auf Dauer nichts auf einem Klassenzimmerschrank zu suchen, wo
es nur unnötig verstaubt. Kürzlich las ich in der Zeitung, dass Schulen
angewiesen wurden, Präparate hinter Glas zu stellen, da die Gefahr besteht
sich mit Arsen zu vergiften. Es stimmt. Früher wurden Fleischteile mit Arsen
vergiftet. Aber seit mindesten 20 Jahren gibt es Ersatzstoffe die völlig
ungiftig sind.

Das Ergebnis eines Präparates hängt in erster Linie
von dem Zustand des angelieferten Tieres ab. Am Straßenrand gefundene Tiere
sollten zunächst in Zeitungspapier eingepackt und eingefroren werden. Danach
kann man sich immer noch überlegen, was man damit macht. Bei Federwild muss
unnötiges Verschmutzen, sowie Ausreißen und Abknicken von Federn unbedingt
vermieden werden. Die Arbeit eines Präparators ist nicht damit getan, ein
Tier zu präparieren. Jedes Tier braucht ein passendes Postament (Unterlage)
auf dem es befestigt oder aufgestellt wird. Einmal im Jahr , wenn die Wälder
ausgeforstet werden, suche ich nach passende Unterlagen oder Äste. Es kommt
schon mal vor , dass ein Kunde eine schöne Baumwurzel mitbringt, auf der ich
das Tier befestige.
.
Und nun etwas zur rechtlichen Sache. Natürlich darf
nicht jedes Tier präpariert werden. Der Gesetzg
eber
greift hart durch, wer dem zuwider handelt. Grundsätzlich kann man sagen,
dass fasst alles bejagbare Wild präpariert werden darf. Also Fuchs,
Marder Iltis, Fasan, Enten, Elster usw. Alle anderen Tier
e,
die unter einer ganzjährigen Schonzeit stehen, dürfen nur für Zwecke der
Forschung und Lehre, Schulen und Naturschutzvereine präpariert werden. Zu
diesen zählen u.a. Greife, Falken und unsere einheimischen Singvögel. Aber
natürlich gibt es auch hier wieder Ausnahmen. Auch die Wildarten, die nach
dem Naturschutzrecht besonders geschützt sind, darf sich der
Jagdausübungsberechtigte aneignen (verendetes Wild und Fallwild.). Die
anschließende Verwertung ist jedoch eingeschränkt. Tiere der vom Aussterben
bedrohten Arten sowie Tiere der im Anhang C Teil der VO (EWG) Nr. 3626/82
genannten Arten dürfen grundsätzlich nur unentgeltlich abgegeben werden.
Die Vorschriften über die ganzjährige Schonzeit
stehen der Aneignung von totem Wild und Fallwild nicht entgegen. Das heißt,
wenn man am Straßenrand einen toten Bussard findet, darf er unter bestimmten
Bedingungen präpariert werden.

Etwas anderes ist das Präparieren von Federwild.
Genau wie bei einem Felltier muss die Haut vom Körper gelöst werden. Dieses
muss mit noch mehr Sorgfalt geschehen, da die Haut hier extrem dünn ist. Es
ist schon erstaunlich wie dehnbar diese ist. Nur der Kopf verbleibt im
Federkleid. Die Fleischteile, an denen man schwer herankommt werden mit
Hilfe einer Spritze vergiftet. Das Fleisch mumifiziert dann. Die Innenseite
der Haut wird mit einem ungiftigen Gerbmittel bestrichen. Ein künstlicher
Körper , nach den Maßen des Origin
alkörpers
hergestellt, wird in die Hülle geschoben. Durch Beine ,Flügel und Kopf
werden Drähte geschoben und im künstlichen Körper verankert. Mit Watte wird
wieder die endgültige Form nachgebildet. Es ist immer wieder lustig
anzusehen, wenn ein Kunde vor seinem präparierten Vogel steht, und nicht
begreifen kann, warum der Vogel nicht von seinem Ast kippt. Da wird der
Vogel angestupst, ob er nicht vielleicht doch umkippt. Die Stützdrähte in
den Beinen, werden durch ein vorgebohrtes Loch im Ast gesteckt und
umgeknickt. Diese Stelle wird dann möglichst naturgetreu verdeckt. Jeder
Vogel hat seine Typische Haltung. Deshalb wird er in die richtige Stellung
gedrückt. Auch hier sind wieder gute Vorlagen und Abbildungen wichtig. Man
kann sich vorstellen, dass der Vogel nach der Präparation ziemlich zerzaust
ist. Keine Feder ist mehr an seinen Platz. Im Gegensatz
zu einem Felltier muss fasst jede Feder wieder in die richtige Lage
gezupft werden. Damit sich während des Trocknungsprozesses die Federn nicht
aufrichten, werden diese mit Garn oder Pappstreifen am Körper fixiert. Die
passenden Glasaugen sorgen dann für ein natürliches Aussehen. Natürlich darf
es nicht passieren , dass ein Vogel die falsche Augenfarbe erhält. Ich habe
schon ein Bussardpräparat mit gelben Augen gesehen. Hier wurde der Bussard
mit einem Habicht verwechselt, der gelbe Augen hat.
Nach 5-6 Wochen sind die Tierkörper ausgetrocknet.
Die Tiere sind pflegeleicht. Es reicht, wenn man diese 1-2 mal im Jahr mir
einem weichen Tuch abwischt.
Die Zeichnungen habe ich dem Buch Biologische Präparation von
Echsel/Racek Verlagsanstalt Gutenberg
Arbeitsbuch für Interessierte an Instituten und Schulen entnommen.